Gesundheits- und Krankenpfleger /-in

Die Nachfolgeberufsbezeichnung für Gesundheits- und Krankenpfleger in Deutschland lautet Pflegefachmann oder Pflegefachfrau. Erstmalig werden Schülerinnen und Schüler die sogenannte generalistische Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau 2023 erfolgreich abschließen.  In der Berufsbezeichnung Pflegefachfrau oder Pflegefachmann geht dann auch die Berufsbezeichnung Altenpfleger bzw. Altenpflegerin auf. Die Spezialisierung auf einen Pflegebereich findet bei Pflegefachmännern und-frauen im Laufe der Ausbildung statt.

Das Recht die Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger zu tragen, wurde bis Ende 2020 mit der Examensurkunde verliehen und bleibt weiterhin gültig. Selbiges gilt für die examinierten Krankenschwestern und Krankenpfleger, die noch im Dienst sind.

Es ist leider nicht mehr möglich freiberuflich bzw. selbstständig als Gesundheits- und Krankenpfleger in stationären Einrichtungen des Gesundheitswesens zu arbeiten. Bis zu einer Entscheidung des Bundessozialgerichtes 2019 konnten Krankenschwestern und – Pfleger sowie Gesundheits- und Krankenpfleger /-innen tatsächlich noch selbstbestimmt in Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeheimen arbeiten. Es war möglich, den Lohn und die Schichtdienstzuschläge selbst zu verhandeln und auch die Arbeitszeiten bzw. Dienste. Nur Nachtschichten oder gerad keine Nachtschichten als Pflegefachkraft? Ja, das war eine option und wurde besonders gern von Studenten genutzt, um während des Studiums (z.B. der Medizin) mit wenig Diensten viel Monatsgehalt zu verdienen.

Doch die Ausübung von Grund- und Behandlungspflege in stationären Gesundheitseinrichtungen sah das Bundessozialgericht nicht als freiberufliche, sondern als abhängige Tätigkeit an. Dies sorgte dafür, dass Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen Sozialabgaben zu entrichten hatten, wie für direkt angestellte Mitarbeiter.

Zwar kann man grundsätzlich als Gesundheits- und Krankenpfleger oder als Krankenschwester noch selbstständig tätig sein, jedoch eben nicht im Rahmen der gut bezahlten Tätigkeit in stationären Einrichtungen der Pflege. Für 99% aller GuKs, die sich für das Thema selbstbestimmtes Arbeiten in Freiberuflichkeit interessieren, fällt dabei diese Option tatsächlich weg.

Lediglich in Zeitarbeit (Leasing / Arbeitnehmerüberlassung) oder in sogenannten Springer-Pools/ Flexteams lässt sich selbstbestimmtes Arbeiten und höheres Gehalt als Gesundheits- und Krankenpfleger noch in wechselnden Anteilen einrichten.